Wissenswertes über Gewürze und Heilkräuter von A bis Z
Bärlauch
Bärlauch wird vor allem von Knoblauchfreunden geschätzt. Aufgrund seines intensiven Duftes wird er auch Waldknoblauch genannt. Im Frühjahr wächst er vor allem im Wald an schattigen Plätzen. Seine Blätter sind saftig grün und lanzettförmig. Laut Volksmund suchen auch die Bären nach Ihrem Winterschlaf nach dem leckeren Kraut.
Doch nicht nur Meister Petz ist dem Bärlauch auf der Spur sondern auch der ein oder andere Kräutersammler. Vorsicht ist jedoch geboten, denn Bärlauch kann schnell mit den giftigen Doppelgängern Maiglöckchen und Herbstzeitlose verwechselt werden. Hier ist es hilfreich die Blätter zwischen den Händen zu zerreiben – handelt es sich um Bärlauch ist es sofort am knoblauchähnlichen Duft erkennbar. Aufgrund der vielen enthaltenen Mineralien wie Magnesium, Kalium und Calcium wird er basisch verstoffwechselt. In der Naturheilkunde wird Bärlauch zur Verdauungsförderung sowie zur inneren Reinigung und Linderung von Hautbeschwerden eingesetzt. In der Küche wird er vor allem zur Herstellung von Pestos, Ölen, Kräuterbutter sowie Suppen verwendet.
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Basilikum
Basilikum stammt ursprünglich aus Indien, leitet sich aber vom griechischen Wort „basileus“ (König) ab und wird deshalb auch Königskraut genannt. Bezüglich der Inhaltsstoffe befindet sich im Basilikum ein relativ hoher Anteil an Vitamin K sowie Calcium, Kalium und Eisen. So wie alle frischen Kräuter wird er demzufolge basisch verstoffwechselt.
Medizinisch nachgesagt wird dem Basilikum eine appetitanregende und entzündungshemmende, sowie schlaffördernde Wirkung. Verwendet werden darf Basilikum in der Medizin jedoch bis heute nicht, denn er beherbergt auch den Inhaltsstoff Mehyleugenol – die Pflanze schützt sich mit Hilfe dieses Stoffes vor natürlichen Fressfeinden wie Insekten. Diese Substanz erwies sich im Tierversuch bei extrem hohen Dosisgaben allerdings als kanzerogen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt aktuell keine begrenzte Aufnahmemenge für Basilikum zur Empfehlung, da für eine schädliche Wirkung beim Menschen eine beträchtlich riesige Menge an Basilikumblättern verzehrt werden müsste. Vertrauen sie daher auf ihre eigenen Sinne (Stichwort somatische Intelligenz) und riechen sie einmal intensiv an einigen Basilikumblättern. Wenn ihnen der Geruch das Wasser im Mund zusammen laufen lässt, kann ihr Körper wahrscheinlich sehr gut mit den enthaltenen Stoffen umgehen. Sie verziehen bei dem Gedanken an Basilikumblätter eher die Nase? Dann lassen sie das grüne Kraut einfach stehen.
Basilikumfans verwenden die Blätter vor allem für die italienische Küche. Das Gewürzkraut verfeinert Salate, Pizza und Pastagerichte und natürlich nicht zu vergessen lässt sich auch leckeres Pesto daraus herstellen. Dieses kann nicht nur zum Verfeinern von Nudelgerichten verwendet werden, sondern schmeckt auch als Brotbelag oder als Würzmarinade für Fisch und Hähnchen.
Ceylon-Zimt
Zimt ist eines der ältesten Gewürze der Welt und kann vielseitig verwendet werden - nicht nur zur Weihnachtszeit. Sein kräftiges, süßes Aroma passt gut zu Gebäck, Bratäpfeln, Pflaumenmus und Milchreis. Aber auch für Fleischgerichte, wie beispielsweise Chili con Carne, kann Zimt verwendet werden. Geschätzt wird er ebenfalls als Zutat der Goldenen Milch, einem Gewürztee auf Basis von Kurkuma.
Der Ceylon-Zimt aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum zeylanicum) wird auch als Echter Zimt bezeichnet. Der Baum gehört zu den Lorbeergewächsen und ist auf Sri Lanka beheimatet. Angebaut wird Zimt in Süd- und Südostasien, auf Madagaskar sowie auf den Seychellen.
Die wirksamen Inhaltsstoffe der Zimtrinde besitzt vor allem das ätherische Öl, das zu etwa 70 Prozent aus Zimtaldehyd und etwa 5 Prozent Eugenol besteht. Im Gegensatz zum Cassia-Zimt, der aus China, Indonesien oder Vietnam stammt, enthält Ceylon-Zimt wesentlich geringere Konzentrationen des giftigen Inhaltsstoffs Cumarin. Bevorzugen Sie also besser Ceylon-Zimt, wenn Sie gern größere Mengen Zimt verwenden.
Zimt wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Bestimmte Inhaltsstoffe des Zimts haben vermutlich auch einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Chili
Feurige Früchte: Chilis enthalten Alkaloide wie Capsaicin, die für die brennende Schärfe verantwortlich sind. In den meisten Früchte der Pflanzengattung Paprika (Capsicum) kommen diese Stoffe vor, allerdings in sehr unterschiedlichen Konzentrationen. Andere Paprikafrüchte sind auch unter den Namen Peperoni, Spanischer Pfeffer oder Pfefferonen bekannt. Chili ist die Nummer Eins der wärmenden Gewürze.
Paprikapflanzen gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und stammen aus Mittel- und Südamerika. Die spanischen Eroberer hielten die scharfen Früchte für eine Art Pfeffer. Daher rührt die auch die Bezeichnung Spanischer Pfeffer. Das deutsche „Paprika“ ist ein Lehnwort aus dem Serbischen, das ursprünglich vom lateinischen Wort piper kommt.
Die Schärfe, die wir beim Genuss von Chili im Mund empfinden, ist keine Geschmacksqualität. Vor allem die Inhaltsstoffe Capsaicin und Dihydrocapsaicin reizen die Nervenenden im Mundraum. Die sogenannten Nozizeptoren registrieren Schmerzreize wie Hitze und chemische Reize, aber auch Scharfstoffe. Unser Körper reagiert auf Capsaicin mit erhöhter Durchblutung, außerdem wird das Glückshormon Endorphin ausgeschüttet. Ein sogenanntes „Pepper High“ kann uns sogar in einen euphorischen Zustand versetzen.
Die bekannteste Maßeinheit für den Schärfegrad ist die Scoville-Skala. Der Scoville-Grad der Frucht gibt an, wie viele Milliliter Wasser benötigt werden, um einen Milliliter reines Capsaicin zu neutralisieren. Forschungen an der Hochschule Fulda haben ergeben, dass in Wasser gelöstes Capsaicin als etwa zehnmal so scharf empfunden wird als in Öl gelöstes. Chili schmeckt also in einer Soße auf Wasserbasis deutlich schärfer als zum Beispiel in Würzölen oder Pestos. Als bestes Gegenmittel bei zu scharfen Speisen hat sich im Versuch übrigens Mascarpone auf Toastbrot bewährt.
Wegen der durchblutungsfördernden Eigenschaften kann Chili auch äußerlich angewendet werden. Das Capsaicin wirkt dazu schmerzlindern und eignet sich, um beispielsweise Verspannungen und Gelenkbeschwerden zu lindern. Es wird in Salben und Wärmepflaster genutzt, kann jedoch die Haut reizen. Capsaicin findet sich sogar als Reizstoff in Pfeffersprays, die in Deutschland unter das Waffengesetz fallen.
Vor allem hat Capsaicin aber auch antibiotische Eigenschaften. Es wirkt antibakteriell und pilzabtötend. Besonders in heißen Regionen wird es weltweit genutzt, um als Zutat in Speisen bakteriell bedingten Magen-Darm-Erkrankungen vorzubeugen. Menschen mit empfindlichem Magen wird oftmals geraten, scharfe Gewürze zu meiden. Neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Chili den Magen, insbesondere die Magenschleimhaut, schützt. Leiden Sie also nicht gerade unter einer akuten Magenschleimhautentzündung, dürfen Sie gerne zum feurigen, wärmenden Chili greifen.